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Dr. Tilman Pradt | 12.06.2022 | Digitalisierung

Digitales Baumonitoring als Erfolgsfaktor für Projektentwicklungen 

Auf dem Weg zu einer erfolgreichen Projektentwicklung können viele unerwartete Herausforderungen auftreten. Soll das Projekt im geplanten Kostenrahmen realisiert werden, ist es daher essenziell, ein lückenloses Monitoring zu gewährleisten. Und genau dabei treten häufig noch Probleme auf.

Mit Insellösungen, die sich einzelne Unternehmen schaffen, um die eigenen Anforderungen zu meistern, ist nicht viel erreicht. Was es braucht, ist ein neuer branchenweiter Standard, der unterschiedlichen Disziplinen einheitliche Lösungsmodelle bietet. Dazu ist ein kontinuierlicher Austausch zwischen Anwendern im Baumonitoring und Entwicklern passender Software-Lösungen nötig.

Definition Baumonitoring

Definiert wird Baumonitoring als die systematische, qualitative und quantitative Erfassung von Objektdaten während einer Projektentwicklung. Bauherren, Projektentwickler und Projektsteuerer erhalten so die für sie relevanten Daten zum aktuellen Projektstand. Baumonitoring ist jedoch auch für Kapitalgeber essenziell und bietet Finanzierern und Banken die notwendige Analysegrundlage.   Damit stellt Baumonitoring die Verbindung zwischen Finanzierern und Projektentwicklern her und bietet die Datengrundlage, auf der beide Akteursgruppen miteinander kommunizieren können. Doch gerade das traditionelle Monitoring ist hinsichtlich des Kostencontrollings fehleranfällig. Wiederkehrende Probleme sind unter anderem die fehlende Transparenz, unübersichtliche Datenerfassung und aufwendige Datenpflege. Diese und weitere Faktoren können ein ganzheitliches Kostenmanagement erschweren und im schlimmsten Fall einen nicht unerheblichen Mehrkostenaufwand verursachen.

Wie in so vielen Bereichen der Immobilienwirtschaft bietet auch das Baumonitoring große Digitalisierungspotenziale. Das Ausschöpfen dieser Potenziale ist eine Möglichkeit, Fehlerquellen zu minimieren, Transparenz zu fördern und Kostenersparnisse zu ermöglichen. Doch wie bei so vielen brancheninternen Digitalisierungsvorhaben stehen die Akteure auch hier vor einigen Hindernissen. Obwohl die Immobilienwirtschaft einen der größten Wirtschaftszweige des Landes mit einer hohen Anzahl unterschiedlichster Stakeholder darstellt, hat sie bisher noch wenig Eifer zur Digitalisierung gezeigt. 

Neben der fehlenden Handlungsbereitschaft ist die dezentrale Entwicklung digitaler Lösungen in der Branche problematisch. So arbeiten viele Unternehmen mit eigens von ihnen entwickelten Programmen, was in vielen Fällen zu einer Schnittstellenproblematik führt. Damit der digitale Wandel in der Immobilienwirtschaft und damit auch im Baumonitoring erfolgreich und zukunftsorientiert stattfinden kann, müssen die verschiedene Akteure zusammengeführt und miteinander vernetzt werden – vor allem in Zeiten der Globalisierung.

Plattformen – Vernetzt euch!

Sind solche Schnittstellenprobleme in der Regel technischer Natur, bringt die unternehmensinterne Softwareentwicklung gerade in der Immobilienwirtschaft eine weitere Schwierigkeit mit sich. Da Immobilienvorhaben – seien es Projektentwicklungen oder Bauträgerinvestitionen – mit hoher Kapitalintensität verbunden sind, können Unternehmen die Finanzierung nur selten allein stemmen. Akteure aus der Finanzwirtschaft spielen daher eine wichtige Rolle und müssen möglichst lückenlos in das Monitoring der Projektentwicklung eingebunden werden. Spätestens hier kommen unternehmensintern entwickelte Softwarelösungen an ihre Grenzen. Denn für Finanzierer sind oftmals andere KPIs entscheidend, sodass die genutzten Tools in der Lage sein müssen, eine Mehrzahl von Kennzahlen zu erfassen und verständlich abzubilden. Effiziente Monitoring-Tools müssen daher sowohl durch die Projektentwickler-Brille als auch durch die Finanzierer-Brille gesehen, übersichtlich und verständlich sein. Eine erfolgreiche Softwareentwicklung in diesem Feld muss sich also aus dem Wissen beider Fachbereiche speisen und eine digitale Vermittlerrolle einnehmen. 

Plattformen wie das Netzwerk baumonitoring.com nehmen sich der Aufgabe an, Akteure von Immobilien- und Finanzwirtschaft zusammenzubringen. Netzwerke wie diese schaffen ein Forum für die unterschiedlichen Perspektiven und ermöglichen die Erarbeitung innovativer Ideen und ganzheitlicher Lösungen für die Digitalisierung von der Immobilienwirtschaft.